"Unter Fernen Sternen - Vom Bodensee zur Waterkant"

Nach dem großartigen Publikumserfolg mit "Bi Bluest und Is" 2023 wagten wir erneut ein ebenso umfangreiches Projekt.

Unter dem Jahresmotto „Unter Fernen Sternen - Vom Bodensee zur Waterkant“ sollten am 25. Oktober 2025 die schönsten Seemannslieder und Shanties im Festspielhaus zur Aufführung gebracht werden - natürlich auch diesmal mit starkem Bezug zum Ländle am schönen Bodensee. Dabei sollten die entsprechenden Lieder nicht einfach nur konzertant vorgetragen werden, sondern in eine Rahmenerzählung eingebettet sein – einer Art Musiktheater also, das die Geschichte eines Seemanns aus Bregenz erzählt, der aus Liebeskummer seine Heimat verlässt, in die schier unendlichen Weiten und tiefen Abgründe der Weltmeere eintaucht (Stichwort „Seemannsgarn“), den aber das Heimweh am Ende doch wieder zurück in seine geliebte Heimat am Schwäbischen Meer führt.

Auch diesmal übernahm unser Sängerkollege im 2. Bass, Kuno Wohlgenannt, dankenswerterweise die textliche Umsetzung dieser seiner Idee - natürlich in enger Kooperation mit unserem erfahrenen Chorleiter, Michael Schwärzler, bzgl. der passenden Musikliteratur.

Damit das Werk gelingen konnte, bedurfte es neben dem „Libretto“ und den Chorsängern aber noch ...

• eines erfahrenen Theatermachers für die Regie, den wir in Hubert Dragaschnig vom Theater KOSMOS fanden,

• eines versierten Arrangeurs, Herwig Hammerl, der den Seemansliedern eine für Chor, Solisten und Band der Dramaturgie gerechte Fassung verlieh und schließlich auch den e-Bassisten gab,

• einiger Solist(inn)en wie Maria Jäger (vielen bekannt als „Fräulein Jäger“), Markus Linder (der Bluesman mit New Orleans Feeling im Blut, Kabarettist, Conferencier etc. aus dem Ländle) und Thomas Ruez, Komponist, Gitarrist und Sänger direkt us Breagaz, 

• und weiterer Instrumentalist(inn)en, kurz die Band genannt, mit der Pianistin Isabella Pincsek, dem Mann am Schifferklavier, Denaj Krilic, und dem Schlagzeuger Ronald Fischer,

• sowie eines „Seebärs“ gespielt von Markus Vögel (Schauspieler), der zusammen mit dem „neugierigen“ Mädchen Eva Nagel aus Sulzberg der rührenden Geschichte von verschmähter Liebe, Fernweh, Seemannsgarn und Heimweh Leben einhauchte.

• All das unter der bewährten musikalischen Gesamtleitung von Michael Schwärzler.

Wie beim großen Konzert 2023 sollte uns auch diesmal ein Gastchor ergänzen, den wir im quirligen Landeskinderchor S!NGA unter der Leitung von Victoria Türtscher fanden.

The Voyage was long … Damit könnte man den Weg zum Ziel im Bregenzer Festspielhaus beschreiben – frei nach dem Lied „Leave her, Johnny“, das wir dort zum Vortrag brachten. Nicht zuletzt des finanziellen Risikos wegen, das mit einem derart kostspieligen Vereinsprojekt einhergeht, war es für uns alle im Chor wichtig, gemeinsam am gleichen Strang zu ziehen. Ob bei er Literaturauswahl, dem Dramaturgiekonzept, dem Engagement von Regisseur, Arrangeur, Solisten und Musikern, der Schaffung eindruckvoller (Plakat-)Grafiken und Info-Texten für alle Drucksorten durch Kuno Wohlgenannt und weiterer Öffentlichkeitsarbeit mit Sponsoren-Akquise durch Stephan Marent, aber natürlich auch bei der Probenteilnahme der Chormitglieder und vielem anderen -  immer war 100-prozentiger Einsatz gefordert.

Nach gefühlt unzähligen Proben und kleineren Werbe-Auftritten (siehe hier: Plunder-Ausstellung im Vbg. Landesmuseum, ORF-Soirée und Vorklöschtner Fescht) hatte man in der Generalprobe am 24. 10. Gelegenheit gehabt, sich nach 2-jähriger Pause wieder im großen Saal des Festspielhauses einzugewöhnen und den Darbietungen des Programmes den letzten Schliff zu geben. Die Stunde der Wahrheit kam dann tags darauf, als sich pünktlich um 19.30 Uhr der mächtige Vorhang des ehrwürdigen Hauses langsam hob und sich in den Reihen der Chorsänger die Spannung ihrem Höhepunkt näherte. Im Bühnenhintergrund entfalteten sich wunderschöne Bildprojektionen analog zur Geschichte des alten Seemans Johannes alias „Johnny“, der sich auf der – aus Sicht des Publikums – linken Vorderbühnenseite auf einem Bänklein niedergelassen hatte, neben ihm sein Seesack und ein großer alter Überseekoffer. Im Hintergrund summte der Matrosenchor das Lied „Seemann, lass das Träumen“, als ein junges Mädchen auf der Szene erscheint, sich zaghaft Johnny nähert und wissen will, was es mit diesem alten "Seebären" auf sich hat. Und John lässt sich nicht zweimal bitten und beginnt, seine abenteuerliche Geschichte zu erzählen.

| Die ganze Geschichte unseres wehmütigen Johnny ebenso wie das "D'rumherum" können Sie, liebe/r Leser/in, gerne hier im Storybook nachvollziehen. |

Im Laufe der Erzählung wurden deren einzelne Stationen jedenfalls durch folgende Seemannslieder und Shanties und deren Interpreten musikalisch unterstrichen:

Um zu verhindern, dass das begeisterte Publikum nach jeder Darbietung in lange anhaltenden Applaus verfiel und so die geplante Gesamtdauer des Konzertes weit überschritten worden wäre, wurden musikalische Überleitungen der Band zwischen den meisten Gesängen und den folgenden Erzählfortsetzungen eingefügt. So entstanden größere Blöcke aus Erzählung und Gesang, was auch verhinderte, dass der "rote Faden" in der Geschichte des Seebären nie abriss. Entsprechend der Begeisterung und dem Engagement der Chorsänger erfolgte dann auch seitens unseres Publikums jeweils frenetischer Applaus an jenen Stelle, wo er zugelassen war ... aber auch gelegentlich an anderer Stelle. 

Die Heimkehr des Weltmeere durchwandernden Seebären ans Bodensee-Ufer beschloss der BMC in gewohnt würdiger Manier mit der heimlichen Landeshymne "s'Hoamatle", zu deren Strophen alle Mitwirkenden und das Publikum einstimmten, bevor ein lang anhaltender Applaus den großen Saal des Festspielhauses erfüllte. Im Nachhall dieser akustischen Zustimmung zur dargebotenen Musiktheater-Leistung wurden den herausragenden Akteuren kleine Anerkennungen durch unseren Vorstand Kurt Deuring überreicht, der sich selbst ebenso um das Gelingen des gesamten Jahresprojektes beachtlich verdient gemacht hatte. Allen sei hier noch einmal und großes Dankeschön ausgedrückt. 

Besonders gefreut haben wir uns auch über unseren "Eigenbau-Solisten" Andi Feuersinger, der den "Hamburger Veermaster" authentisch über die Bühnenrampe brachte. Dass wir mit Maria Jäger, Markus Linder und Thomas Ruez drei exzellente Größen der Vorarlberger Musikszene für unser Konzert hatten begeistern können, hatte nicht nur weiteres Publikum mobilisiert sondern steigerte auch bei uns Sängern die Freude an der gemeinschaftlichen Gestaltung des großen musikalischen Ereignisses am Vorabenden des österreichischen Nationalfeiertages. Ihnen allen, ebenso wie dem Arrangeur Herwig Hammerl und der Band mit Isabella Pincsek am ePiano, Denaj Krilic am Akkordeon und Ronald Fischer am Schlagzeug sowie unserem Chorleiter und Motivator Michael Schwärzler einen ganz herzlichen DANK !

| Ergänzend zur nachfolgenden Fotogalerie des Konzertereignis sind noch Bilder von Priska Grassl, Partnerin unseres geschätzten Bassisten Michael Formisano v/o "Hein Mück" eingetroffen, die HIER bewundert werden können. | 

[Fotos: Dietmar Mathis]